„Eine Art Gänsehautstimmung“
„Steine knirschen unter den Füßen. Klavier und Saxofon spielen von Band „Wer schön sein will, muss leiden“. Menschen gehen flüsternd durch dunkle Gänge, die nur von Kerzen beleuchtet sind. In Nischen strahlen Scheinwerfer Farben in rot, blau und grün an die Wände. In der Luft liegt ein Geruch von Myrrhe und Weihrauch.
„Gott im Berg“ heißt ein
interaktiver Kreuzgang im Henninger-Keller abgespielt, wo an 14
Stationen die Besucher die Leidensgeschichte Christi mit allen Sinnen
erleben können.
Der Theologe Peter Aschoff von der Elia-Gemeinde empfiehlt, still durch die Gänge zu gehen, damit so die Sinneseindrücke verstärkt würden. Und so tragen die Besucher Holzbalken, fühlen kalte Nägel und sehen wie projizierte Wassertropfen wie Tränen fallen. Sie setzten sich Kopfhörer auf und hören Dieter Bohlen, der Jugendliche abwertet: „Wir suchen so was wie dich nicht“ oder „Du bist eine personifizierte Talentfreiheit“. Die Besucher sollen sich fragen, ob Jesus heute wohl ein Superstar geworden wäre.
Peter Aschoff möchte mit dem Kreuzweg auch politische Akzente setzen. „Das Leiden Jesu ist aktuell, weil es heute immer noch vergleichbare Situationen gibt.“ Und tatsächlich finden Besucher den Vergleich, dass Flüchtlinge auch die öffentliche Ordnung stören würden, so wie Jesus damals. Die Gläubigen greifen in ein Hemd und finden darin einen Hilferuf von Fabrikarbeitern, die 14 Stunden täglich schuften und dem Hungertod nahe sind.“
(den vollständigen Bericht der Erlanger Nachrichten vom April 2015 finden Sie hier)
2018 haben wir die Öffnungszeiten ausgeweitet, um dem großen Andrang gerecht zu werden. Es kamen knapp 2.200 Besucher.